Der Begriff „Verpackung“ beschreibt die Hülle eines Materials oder einer Ware. Beinahe sämtliche Produkte sind in Kunststoff, Karton, Papier, Holz, Blech, Glas oder Verbundmaterial verpackt. Verpackungen erfüllen unterschiedliche Aufgaben:
- Schutz: Sie bewahren Lebensmittel und Güter vor Verschmutzung, Beschädigung und Verderb. Verpackungen sorgen dafür, dass Waren während des Transports von der Produktionsstätte über den Point of Sale bis zum Endkunden unbeschädigt bleiben.
- Hygiene: Verpackungen schützen die Ware z.B. vor Keimen.
- Warenpräsentation & Marketing: Gleichzeitig heben Verpackungen die Ware am Point of Sale verkaufsfördernd hervor und sind wichtige Markenbotschafter.
- Information: Unternehmen nutzen Verpackungen zur Vermittlung von Produktinformationen, Warn- und Gefahrenhinweisen.
- Transport: Verpackungen machen die Ware überhaupt erst transport- und lagerfähig.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWelche Vorteile und Funktionen haben Verpackungen?
Verpackungen erfüllen zahlreiche Aufgaben.
1. Verpackungen sorgen für einen Überraschungseffekt
Egal ob Geschenkverpackung oder Online-Versandverpackung, sie alle erhöhen die Vorfreude des Empfängers und sorgen im besten Fall für ein Auspackerlebnis.
2. Verpackungen schützen die Ware und erschweren Diebstähle
Eine Verpackung bewahrt die Ware auf dem Transportweg, am Point of Sale und auf dem Weg zum Endkunden vor Beschädigungen, Schmutz und Umwelteinflüssen. Spezielle Sicherheitsverschlüsse oder Siegelverschlüsse reduzieren die Diebstahlgefahr.
3. Verpackungen mit Zusatznutzen
Zahlreiche Verpackungen haben einen praktischen Nutzen für Verbraucher:
- Beispielsweise lässt sich der Deckel von Weichspülern zur Dosierung des Produkts verwenden.
- Wiederverschließbare Beutel sorgen im Lebensmittelbereich dafür, dass die darin verbleibenden Inhalte frisch bleiben.
- Nach Verbrauch kann die Verpackung wiederverwendet werden, z.B. als Aufbewahrungsbox
4. Verpackungen kommunizieren die Markenbotschaft eines Unternehmens
Verpackungen tragen zur Markenbildung bei. Charakteristische Farben, der Slogan und das Logo einer bestimmten Firma sind auf der Verpackung zu sehen. Dadurch prägt sich das Unternehmen ein und bleibt im Gedächtnis.
5. Verpackungen liefern Informationen über das Produkt
Auf Produktverpackungen finden sich Informationen zur Art, zum Gewicht, zu Herkunft und Menge sowie zum Preis der Ware. Bei Bedarf gibt es Gefahrguthinweise. Lebensmittel sind mit dem Verfallsdatum beziehungsweise Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Zusätzlich sind Daten in Form von Barcodes abrufbar.
6. Verpackungen erhöhen den Verkauf eines Produktes
Verpackungen ziehen die Blicke potenzieller Kunden auf sich. Je ansprechender und interessanter eine Verkaufsverpackung gestaltet ist, desto mehr setzt sie sich vom Wettbewerb ab und unterstützt den Absatz des jeweiligen Produktes.
Was sind Packmittel und Packhilfsmittel?
In der Regel setzt sich eine Verpackung aus zwei Komponenten zusammen: aus Packmitteln und Packhilfsmitteln.
- Packmittel: Unter Packmittel wird das Behältnis verstanden, in dem sich die Ware beziehungsweise das Packgut befindet. Dabei handelt es sich beispielsweise um Kisten, Kanister, Dosen oder Flaschen.
- Packhilfsmittel: Als Packhilfsmittel gelten sämtliche große und kleine Hilfen, die dazu beitragen, das Produkt und die Verpackung zu schützen, sie zu verschließen, zu kennzeichnen und zu präsentieren. Dazu zählen beispielsweise Polstermaterialien wie z.B. Einlagen aus Wellpappe, Styroporflocken, Schaumstoff, Luftkissen und Klebeband. Diese füllen und verschließen das Transportbehältnis und/oder sorgen dafür, dass die Ware ihren Bestimmungsort unversehrt erreicht.
Einweg- und Mehrwegverpackungen
Bei Verpackungen lässt sich zwischen Einwegverpackungen und Mehrwegverpackungen unterscheiden:
- Einwegverpackungen werden nach einmaliger Nutzung entsorgt. Sind die Verpackungen z.B. mit einem Grünen Punkt versehen, gelangen sie im Anschluss an ihre Verwendung durch das Duale System entweder zurück in den Wertstoffkreislauf (stoffliche Verwertung) oder werden verbrannt (thermische Verwertung). Verpackungen auf Papierbasis werden über die Altpapiersammlung dem Stoffkreislauf wieder zugeführt und können zu 100 % recycelt werden. Zu den Einwegverpackungen gehören z.B. manche Sorten von PET-Flaschen, Getränkedosen und Verpackungen aus Wellpappe.
- Mehrwegverpackungen sind beispielsweise Pfandflaschen aus Glas oder festem PET, die nach ihrer Rückgabe gereinigt und bis zu fünfzigmal wiederverwendet werden.[1] Es gibt aber auch mehrwegfähige Wellpappenlösungen wie z.B. Speditions-Umzugskisten, die 2-3, manchmal auch bis zu fünf Umläufe schaffen, oder Bierkisten aus Wellpappe.
Welche Arten von Verpackungen gibt es?
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Verpackungen, hier einige Beispiele:
- Geschenkverpackungen
- Verkaufsverpackungen
- Serviceverpackungen
- Transportverpackungen
- Primär- und Sekundärverpackungen
- Retail Ready Packaging (RRP) und Shelf Ready Packaging (SRP)
- Gefahrgutverpackungen
Geschenkverpackungen
Markenhersteller nutzen Geschenkverpackungen für besondere Verkaufsaktionen zu bestimmten Anlässen und Großenvents (z.B. Muttertag, Weihnachten, Ostern, Halloween, Fußball-WM). Teilweise ergänzen sie stimmige Werbeartikel oder fügen weitere passende Produkte als Add-on hinzu. Beispielsweise vereint ein Geschenkkarton mit Wein neben der eigentlichen Weinflasche einen Weinratgeber und zwei Weingläser. Durch die aufwendige Präsentation erfährt das Produkt eine Aufwertung.
Beispiele für Geschenkverpackungen
- Flaschenverpackungen
- Geschenktüten
- Klappschachteln
- Stülpschachteln
- Kissenverpackungen
- Beutel
- Schuberverpackungen
Verkaufsverpackungen
Verkaufsverpackungen werden „typischerweise dem Endverbraucher als Verkaufseinheit aus Ware und Verpackung angeboten“ (§ 3 Absatz 1 Nr. 1 Halbsatz 1 VerpackG)[2]. Am Point of Sale erfüllen sie vielfältige Aufgaben:
- Sie sorgen für eine attraktive Präsentation des Produktes. Dadurch ziehen Verkaufsverpackungen das Interesse potenzieller Kunden auf sich, erhöhen den Absatz und die Chance auf einen Wiederholungskauf.
- Dabei schützen die Verkaufsverpackungen die Ware vor Verschmutzung, Beschädigung, Diebstahl und Verderb.
- Als Imageträger vermitteln Verkaufsverpackungen die Wertigkeit des Produkts und die Markenbotschaft des dahinterstehenden Unternehmens.
Serviceverpackungen
Serviceverpackungen gehören zu den Verkaufsverpackungen. Darunter fallen sämtliche Verpackungsmittel, die am Point of Sale dazu dienen, die von Kunden gekaufte Ware zu verpacken und transportierbar zu machen.
Beispiele für Serviceverpackungen
- Tragetaschen aus Kunststoff, Papier, Jute und Baumwolle
- Trageboxen aus Wellpappe
- Bodenbeutel und Faltbeutel
- Pizzakartons
- Brötchentüten
- Einschlagpapiere für Wurst, Käse und Fisch
- Kaffeebecher („Coffee-to-go“)
Transportverpackungen
Zur Vermeidung von Beschädigungen während des Transport- und Logistikweges von Waren von der Produktionsstätte zum Point of Sale oder zum Endverbraucher kommen Transportverpackungen zum Einsatz. Sie schützen die Ware vor Witterungseinflüssen, Schmutz, Stößen und Stürzen.
Primär- und Sekundärverpackung (Umverpackung)
Primärverpackung
Primärverpackungen umhüllen das Produkt und kommen in direkten Kontakt mit dem Produkt (z.B. Zahnpastatube, Schokoriegel-Verpackung).
Sekundärverpackung
Eine Umverpackung beziehungsweise Sekundärverpackung umschließt die Primärverpackung. Beispielsweise steckt eine Tube Zahnpasta zusätzlich in einer Pappschachtel. Sie hat meist keinen direkten Kontakt zum Produkt und dient dem zusätzlichen Produktschutz sowie der Verkaufsförderung. Oft umfasst eine Umverpackung auch mehrere Verkaufseinheiten.
Umverpackungen erfüllen verschiedene Funktionen:
- Sie erleichtern dem Verkaufspersonal das Einräumen der Ware am Point of Sale.
- Endverbrauchern geben sie die Gelegenheit, eine komplette Einheit eines Produktes zu kaufen.
- Dank der Umverpackung lassen sich viele Waren überhaupt erst handeln, transportieren und lagern.
- Umverpackungen bieten Unternehmen eine zusätzliche Fläche für Informationen und Werbebotschaften.
- Sie erhöhen den Schutz der Ware (Transportschutz, Auslaufschutz).
Retail Ready Packaging (RRP) und Shelf Ready Packaging (SRP)
Retail Ready- und Shelf Ready-Verpackungen lassen sich leicht öffnen, in einem Arbeitsschritt aus der Verpackung nehmen und ins Verkaufsregal stellen. Sie erleichtern dem Verkaufspersonal im Supermarkt, Discounter oder Fachgeschäft das Einräumen der Regale. Gleichzeitig sorgt die Gestaltung der RRP und SRP für eine attraktive Warenpräsentation.
Gefahrgutverpackungen
Für den sicheren Transport von gefährlichen Gütern gibt es Gefahrgutverpackungen. Diese müssen hohe Anforderungen erfüllen, um Menschen, Tiere und Umwelt zu schützen.
Herstellung: Wie entstehen Verpackungen?
Zur Herstellung von Verpackungen kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz: Vollpappe, Wellpappe, Kunststoff, Glas, Holz, Blech und Verbundmaterial.
Eine Verpackung entsteht zunächst als Entwurf am PC: Verpackungsdesigner bringen die Vorstellung des jeweiligen Unternehmens in Erfahrung und gestalten auf Basis der erhaltenen Informationen eine Verpackung. Anschließend wird ein Prototyp, ein sogenanntes „Weißmuster“, produziert. Es muss diverse Belastungstests bestehen. Nach der Freigabe durch das auftraggebende Unternehmen beginnt die Herstellung der Verpackung in der gewünschten Menge.
Welche Verpackungen sind nachhaltig? (Recycling-Kreislauf)
Besonders umweltfreundlich und nachhaltig sind Verpackungen aus Wellpappe. Nach Gebrauch lassen sie sich unkompliziert über das Altpapier entsorgen. Auf diese Weise kehren sie in den Recycling-Kreislauf zurück. Kommen bei der Verpackung Verbundstoffe ins Spiel, ist entscheidend, dass sich die einzelnen Komponenten trennen und separat entsorgen lassen.
[1] Wer liefert was: Einweg- und Mehrwegverpackungen: Ein Überblick der zwei Systeme: https://www.wlw.de/de/inside-business/branchen-insights/verpackung/einweg-und-mehrwegverpackungen
[2] Stiftung zentrale Stelle Verpackungsregister: Leitfaden zur Anwendung des Katalogs systembeteiligungspflichtiger Verpackungen: https://www.verpackungsregister.org/fileadmin/files/Katalog/Katalog_Sep_2019/Leitfaden_Katalog_Stand_September_2019.pdf