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Wellpappe und Wellpappenverpackung erklärt

Wellpappe und Wellpappenverpackung erklärt

Wellpappe Beispiel
Wellpappe Beispiel

Definition & Beispiele: Der Klassiker Wellpappe wurde bereits 1871 entwickelt und ist auch heute noch die absolute Nummer 1 unter den Verpackungsmaterialien. In Deutschland werden ca. 2/3 aller Güter in Wellpappe verpackt auf ihren Transportweg geschickt. Die insbesondere in der Transportwirtschaft viel genutzte Wellpappe überzeugt hier durch ihr leichtes Gewicht und ihre dennoch hohe Stabilität.[1][2]

Ihren Namen bekam die Wellpappe durch ihr herausstechendes Merkmal: die Welle. Durch das Verkleben von mindestens einer flachen und einer gewellten Papierbahn entsteht eine Leichtbaukonstruktion aus Papier, Leim und Luft. Die Wellenform und die damit erzielte Druckverteilung verleiht der Wellpappe ihre besondere Stabilität und das trotz des leichten Materials. Hier kommt ein ähnliches Prinzip wie in der Architektur bei Rundbögen zum Tragen. Die aus der Welle entstehende Polsterung schützt so die verpackten Waren vor Stürzen, Druck und anderen Beschädigungen. [3]

Arten und Sorten von Wellpappe

Wellpappenverpackungen können für jedes Produkt exakt nach Maß angefertigt werden. Die vielseitigen Charakteristika der Wellpappe, wie die Art der Riffelung, die Zusammensetzung der Wellenbahnen und die Sorte und Flächenmaße des genutzten Wellpappenrohpapiers, bieten dafür unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Die verschiedenen Wellenarten werden je nach Wellenhöhe und -teilung unterschieden in

  • Feinstwellen,
  • Feinwellen,
  • Mittelwellen,
  • und Grobwellen

und nach DIN 55 468 klassifiziert. [4]

Die folgende Tabelle bietet hierfür einen Überblick:

Wellenart Bezeichnung Wellenteilung (in mm) Wellenhöhe (in mm)
G Grafikwelle ≤ 1,8 ≤ 0,55
F Miniwelle 1,9 bis 2,6 0,6 bis 0,9
E Feinstwelle / Mikrowelle 3,0 bis 3,5 1,0 bis 1,8
D Feinwelle 3,8 bis 4,8 1,9 bis 2,1
B Feinwelle 5,5 bis 6,5 2,2 bis 3,0
C Mittelwelle 6,8 bis 7,9 3,2 bis 3,9
A Grobwelle 8,0 bis 9,5 4,0 bis 4,8
K Maxiwelle ≥ 10,0 ≥ 5,0

(Abbildung: Einteilung der Wellenarten mittels Wellenteilung und Wellenhöhe nach DIN 55468, Quelle[12])

Beim Aufbau der Wellpappe wird je nach Gebrauchszweck zwischen ein, zwei- oder dreiwelliger Wellpappe unterschieden. Durch die Kombination der verschiedenen  Wellenarten miteinander (z.B. E/E-Welle oder E/B-Welle) ergeben sich viele Variationsmöglichkeiten, so dass die Wellpappe optimal auf die entsprechende Verwendung angepasst ist.

Neben den Wellenarten spielt auch die genutzte Papiersorte eine große Rolle für die Funktionalität der Wellpappe. Für die Produktion dieses natürlichen Verpackungsmaterials unterscheidet man Decken- und Wellenpapieren.

Die Deckenpapiere werden in drei Sorten unterteilt:

  • Kraftliner: Das Papier verfügt über eine hohe Festigkeit und robuste Widerstandskraft und wird insbesondere bei schweren Gütern genutzt.
  • Testliner: ein leistungsfähiges Deckenpapier auf Recyclingpapierbasis
  • Schrenz: ein leichtes, sehr feuchtigkeitsempfindliches Zwischen- oder Innenpapier, das meist aus unsortiertem Altpapier besteht

Bei den Wellenpapieren werden zwei Sorten unterschieden:

  • Wellenstoff: ein Wellenpapier auf Recyclingpapierbasis
  • Halbzellstoff: Ein Papier mit hoher Steifigkeit, das überwiegend aus Holzfasern besteht und nur einen geringen Anteil an Altpapier (< 35%) hat. Eine Welle mit hoher Steifigkeit gibt der Wellpappe Stabilität und stoßdämpfende Schutzeigenschaften.[5]

So kommt die Welle in die Pappe – Der Herstellungsprozess

Das Prinzip und der Gebrauch der Wellpappe mag einfach erscheinen, doch ihr Produktionsprozess ist deutlich komplexer. Zur Herstellung von Wellpappe werden mindestens drei Lagen Papier benötigt, zwei Lagen für die ebenen Papierbahnen und eine für die gewellte Bahn dazwischen. Um die Welle ins Papier zu bekommen, muss es sehr stark erhitzt werden. Hierbei wird das Papier in der Wellpappenanlage gezielt befeuchtet und erhitzt, um es flexibel und beweglich zu machen.

Sobald das Papier elastisch genug ist, wird es innerhalb zweier Riffelwalzen unter hohem Druck zur gewünschten Wellenform gepresst. Das entstandene Wellenpapier wird danach durch einen Leim auf Basis von Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke bzw. Kombinationen daraus mit den glatten Innen- und Außenbahnen fest verbunden. Durch das Ergänzen weiterer gewellter Papierbahnen und glatter Zwischen- bzw. Deckenbahnen entsteht zwei- oder mehrwellige Wellpappe.[6][7]

Nachhaltigkeit der Wellpappe

Wellpappe punktet neben ihrer Funktionalität auch durch ihre Natürlichkeit, denn sie wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ist vollständig und ohne Aufwand dem Recycling zuzuführen. Die Recyclingquote von Wellpappe ist beachtlich und liegt bei ca. 98,8 Prozent in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Stoffkreislauf von papierbasierten Materialien wie Wellpappe ist lange etabliert und beispielhaft: gebrauchte Wellpappe, Karton und Papier (sogenanntes Altpapier) wird von der Industrie, Handel und Endverbrauchern gesammelt und über den Altpapierhandel der Papierindustrie zugeführt. Hier entstehen aus vermeintlichen Abfällen neue Rohstoffpapiere für z.B. die Wellpappenindustrie. Solange die Papierfasern physikalisch und biologisch intakt sind, können sie theoretisch bis zu 25-mal wieder in der Papierherstellung eingesetzt werden.

Da Wellpappe zu rund 80 % auf Altpapier basiert, ist sie ein sehr rohstoffsparsames Verpackungsmaterial und, unabhängig ihrer Art, ein sehr umwelt- und klimafreundliches Produkt.

Ein weiterer Vorteil dieses Multitalents ist, dass es sich bei Wellpappe um ein Mono-Material handelt. Das heißt, sie besteht aus nur einem einzigen Stoff — Papier. Daher ist sie besonders einfach und schnell recyclebar. Für einen reibungslosen Materialkreislauf sorgt RESY, die Organisation für Wertstoffentsorgung. Das RESY-Siegel kennzeichnet alle Verpackungen, die garantiert wiederverwertet werden können. So wird sichergestellt, dass gebrauchte Wellpappe als Material für die Herstellung von neuem Papier dient und Teil des Stoffkreislaufs bleibt. Diese Besonderheit der Wellpappe ermöglicht es Waren und Transportgüter nachhaltig und umweltfreundlich zu verpacken. [8][9][10][11]

Was ist eine Wellpappenverpackung?

Bei Wellpappenverpackungen handelt es sich um Verpackungen aus dem Zellstoffprodukt Wellpappe. Das für die Verpackung verwendete Material Wellpappe ist hierbei ein Papiererzeugnis, das sich aus mindestens einer miteinander verklebten glatten und einer gewellten Papierbahn zusammensetzt. Wellpappenverpackungen umfassen ca. 65 % aller global genutzten Transportverpackungen und sind daher die absolute Nummer 1 unter den Verpackungsarten.

Arten und Nutzen der Wellpappenverpackung

Aufgrund der flexiblen Einsatzmöglichkeiten der Wellpappenverpackung und den individuellen Anforderungen der Industrie, ergeben sich viele unterschiedliche Verpackungsarten. Diese können je nach Anspruch standardisierte oder individuell und nach Maß gefertigte Verpackungen sein. Die am häufigsten vorkommenden Verpackungsarten aus Wellpappe sind:

  • Faltkartons
  • Deckenschachteln
  • Transport- und Verkaufsverpackungen
  • Trays, Regelgerechte Verpackungen (Shelf-Ready Packaging)
  • Stanzverpackungen
  • Inneneinrichtungen[3]

Wellpappenverpackungen zeichnen sich hierbei durch ihren hohen Nutzen aus:

  • Wellpappenverpackungen schützen den Inhalt durch ihre robuste und dennoch flexible Beschaffenheit bei der Lagerung und dem Transport.
  • Sie wirken stoß- und falldämpfend sowie kosten- und platzsparend.
  • Durch das verwendete Material sind Wellpappenverpackungen leicht zu bedrucken und können dadurch auch marketingrelevant genutzt werden.
  • Wellpappenverpackungen sind zu 100 % recycelbar.

Wie umweltfreundlich ist Wellpappe?

Wellpappe besticht durch ihre Natürlichkeit. Sie besteht vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen. Aufgrund ihres hohen Altpapieranteils von ca. 80% ist Wellpappe sehr ressourcenschonend sowie leicht und schnell recycelbar. Da Wellpappenverpackungen mehrfach wiederverwendbar sind, reihen sie sich reibungslosen in den Wertstoffkreislauf ein. Somit sind Wellpappen und die daraus hergestellten Verpackungen besonders nachhaltig, umweltbewusst und klimafreundlich.

Die Organisation für Wertstoffentsorgung RESY sorgt hierbei für einen lückenlosen Materialkreislauf. Das RESY-Siegel markiert alle Verpackungen, die garantiert wiederverwertet werden können, so dass genutzte Wellpappenverpackungen als Rohstoff für die erneute Papierherstellung dienen und innerhalb des Stoffkreislaufs bleiben.

Welche Wellarten gibt es?

Die Art der Wellen unterscheiden sich je nach Riffelung, der Zusammenstellung der Wellenbahnen und der Sorte und Flächenmaße des verwendeten Papiers. Daraus resultieren vielzählige mögliche Wellpappen-Kombinationen.

Die verschiedenen Arten werden je nach Höhe und Teilung der Wellen unterschieden:

  • Feinstwellen
  • Feinwellen
  • Mittelwellen
  • Grobwellen

Zudem werden Wellpappen je nach ihrem Aufbau in ein, zwei- oder dreiwelliger Wellpappen unterteilt. 

Welche Papiersorten sind für Wellpappe geeignet?

Aufgrund ihrer diversen Anwendungsbereiche werden für Wellpappen unterschiedliche Papiersorten genutzt. Zu den relevantesten Wellpappen-Papieren gehören:

  • Kraftliner: hochwertiger Rohstoff mit einem Recyclingfaseranteil von max. 20 %, hohe Festigkeit und Widerstandskraft, ideal geeignet für Transportverpackungen
  • Testliner: leistungsfähiges, mehrlagiges Deckenpapier aus 100 % Recycling-Papier
  • Schrenzpapier: ein leichtes, sehr feuchtigkeitsempfindliches Zwischen- oder Innenpapier, das meist aus unsortiertem Altpapier besteht (geringe Güteklasse)
  • Wellenstoff: ein aus hochwertigem Altpapier hergestelltes Wellpappenrohpapier
  • White Top: ein weißes Deckenpapier mit hochwertiger Bedruckbarkeit

Quellen:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wellpappe

[2] https://www.wellpappen-industrie.de/wellpappe/

[3] [4] [5] [6] https://www.wellpappen-industrie.de/data/04_Verband/05_Publikationen/04_Broschueren/Imagebroschuere.pdf

[7] https://www.wellpappe-wissen.de/wissen/wellpappe/wellpappenanlage/herstellung-zweiwelliger-wellpappe.html

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Wellpappe#Recycling

[9] https://www.resy.de/ueber-uns/

[10] https://www.wellpappen-industrie.de/data/04_Verband/05_Publikationen/04_Broschueren/Imagebroschuere.pdf

[11] https://oekologisch-verpacken.com/fakten/faktenuebersicht.html

[12] https://verpackungswissen.de/wellpappe-ausfuehrungen-wellenarten-und-qualitaeten/

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